Warum ich sieben Jahre für dieses Buch gelebt habe.
Jeder Mensch hat eine Lebensfrage. Die eine große Frage, die ihn umtreibt. Für mich ist es: „Warum ist der Mensch wie er ist – und könnte er auch anders sein?“ Ich beschäftige mich seit einem Vierteljahrhundert wissenschaftlich und professionell mit großen Umbrüchen. Eines Tages hatte ich die Ahnung, einer großen Entdeckung auf der Spur zu sein, der Entschlüsselung eines Codes, der unsere Vergangenheit als Menschheit geprägt hat wie kein anderer. Ein humaner Code, der unsere Sicht auf Gegenwart und Zukunft radikal revolutionieren könnte. Der Schlüssel zu einem neuen Menschenbild und zugleich zur Beantwortung der großen Fragen unserer Zeit. Ich habe sieben Jahre gebraucht, um sicher zu sein. Es mag pathetisch klingen, aber ich wusste immer: Sollte es mir gelingen, dann hat sich mein Leben gelohnt.
Die pragmatische Utopie, die uns endlich weiterbringt.
Der „Der entstörte Mensch“ stellt eine selbstbewusste neue Perspektive auf unser Menschsein vor, die gleichzeitig wissenschaftlich fundiert und praxiserprobt ist. Sie ist noch kein Mainstream, sollte es aber sein, weil wir alle von einem neuen, humaneren Denken profitieren. Als philosophisches Werk liefert es eine positive Vision für kommende Generationen – in einer heute noch negativ aufgeladenen Welt. Im gleichen Atemzug bietet es als pragmatische Utopie auf einem nächsten Level gut verständliche Ideen aus Coaching und Psychologie, die interessierte Menschen aller Hintergründe schon heute für sich selbst umsetzen können. Das Buch bietet disruptive Perspektiven, die provozieren. Es ruft zum mutigen Bruch mit alten Denkmustern auf und will den offenen Diskurs fördern – auch und gerade über breite und tiefe ideologische Gräben hinweg.
Das Buch der Stunde
Droemer
Willkommen im Anthropozän:
Entfaltung statt überleben
Warum uns die Entschlüsselung eines uralten Codes weiterbringt.
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Altes Denken gefährdet unsere Orientierung in einer neuen Welt.
In der gerade angebrochenen Epoche der Menschheit – dem Anthropozän – sind neue, andere Qualitäten gefordert. Denn es geht heute, mindestens für große Teile der industrialisierten Welt, nicht mehr primär ums Überleben, sondern um Krisenkompetenz, Lebensqualität, Entfaltungsmöglichkeiten und den Beginn einer ernst gemeinten globalen Kooperation. Eigentlich gilt es, diese Chancen mutig zu ergreifen! Weil aber innere Widerstände bei uns Menschen groß sind, fällt das schwer. Diese Widerstände sind aber nicht natürlich, sondern folgen einem Denkmuster und einer Logik, die in der letzten Epoche der Menschheits- und Erdgeschichte entstanden ist. Der notwendige Wandel muss deshalb in unserem Inneren ansetzen. Gelingt er, können wir alles, was wir bisher kennen, neu erfinden.
Nein-Ja, Gut-böse, Links-rechts, Oben-unten, Mann-Frau, Schwarz-weiß und andere binäre Muster aus dem Holozän funktionieren bald nicht mehr, weil sie rein an Konkurrenz und Überleben orientiert sind. Eigentlich greifen sie schon heute nicht mehr, aber diese Erkenntnis etabliert sich nur zögerlich. Paradoxerweise sind also gerade in einer immer noch stark von binären Konzepten wie 1 und 0 dominierten, computerisierten Welt alte binäre Muster nicht mehr die passenden Wegweiser für unsere neue Menschlichkeit. Was wir brauchen ist ein Denken, das einem lebendigen Netz gleicht, das Leben und seine Entfaltung simuliert und uns in verschiedenen Graden verbindet statt gegeneinander und gegen anderes Leben auszuspielen.
Neugier auf künftige Entwicklungen, das Wissen um human-historische Zusammenhänge und der pragmatische Blick auf das Individuum im Moment, im Jetzt, in dem sich ein einzelner Mensch gleichsam hineingeworfen wiederfindet, sind die Themen in „Der entstörte Mensch“. Als Transformations-Forscherin, Historikerin und international bekannter Coach vereint Petra Bock drei Blickwinkel, die tatsächlich nur sehr selten in einer Autorenpersönlichkeit zusammentreffen.
Entdeckt hat Petra Bock ein Muster in unserem Denken, das die Ursache unserer heutigen Probleme und gleichzeitig der Code der bisherigen menschlichen Zivilisation sein könnte. Der Code wird allerdings nur sichtbar, wenn man als Betrachter einen großen Schritt zurücktritt und die bisherige Menschheitsgeschichte interdisziplinär und ganzheitlich erfasst. Dann sehen wir: Menschen haben schon ein Mal einen gigantischen inneren Wandel vollzogen. Wir heute lebenden Generationen sind diejenigen, die den zweiten großen Wandel vollziehen müssen.
Radikal reduziert geht es bei diesem Code im Kern um folgendes: Der letzte Klimawandel , von der Eiszeit zur Warmzeit vor ca. 12.000 Jahren hat Menschen abverlangt, das nomadische Leben aufzugeben, sesshaft zu werden und eine ebenso beeindruckende wie zerstörerische menschliche Zivilisation aufzubauen. Das ging einher mit der Erfindung eines neuen Denkens. Nun braucht es, in Zeiten von weiterem Klimawandel und anderer humaner Herausforderungen, eine neue Zivilisation, die Leben nicht mehr als Konkurrenz- und Überlebenskampf, sondern als Prozess der Kooperation und Entfaltung allen Lebens versteht. Petra Bock spricht von der „Vivilisation“ als neuer Lebenskultur im Anthropozän. In ihr geht es nicht mehr um Ausbeutung, Dominanz und Unterordnung, sondern um die Qualität und Entfaltung allen Lebens auf der Erde. Innovationsgeist, eine beispiellose, weil entfesselte menschliche Kreativität und Solidarität mit allem Leben werden zum Merkmal einer Zeit, in der der Mensch den Sprung von einer gestörten in eine entstörte, konsequent lebensfreundliche Spezies, vollzieht.
Next-Level-Kompetenzen für ein turbulentes Jahrhundert.
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Ethik und Werte werden auf diese Weise neu definiert. Sie sind nicht mehr angestrengte Gegenkonzepte zu einer brutalen Überlebenslogik, sondern der natürliche Kompass und Antrieb menschlichen Handelns. Das ermöglicht uns, alle Bereiche des menschlichen Lebens zu entstören: Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Erziehung, Bildung, Familien und Religionen. Unser Verhältnis zur Natur und alles, was die menschliche Welt ausmacht, erscheint in einem aufregend neuen Licht. Entstört bringen wir unser Leben und alle Systeme auf das nächste Level, das wir in einer komplexen, beschleunigten Welt dringend brauchen. Denn die heutige Krise wird nicht die letzte sein.
In der bekannten und beliebten Sendung „Lesen und lesen lassen“ des Radiosenders FluxFM las Jörg Petzold ausgewählte Buchpassagen vor und schloss mit einem spannenden Fazit ab.
Im Dialog mit Wolfgang Ritschl in seiner traditionsreichen Sendereihe „Kontext“ im Ö1. Es war ein Gespräch auf hohem Niveau zum zentralen Thema unserer Zeit, der dringend notwendigem Entstörung unser aller Leben. Weg vom reinen Überleben, hin zu mehr menschlicher Entfaltung.
Im ersten Videointerview mit der rbb-Journalistin Bettina Rust zu „Der entstörte Mensch“. Wir analysieren die unerwünschten Folgen eines unbewusst ablaufenden Überlebenscodes: zu viel Konkurrenz und menschliche Kälte. Und eine Vision, wie wir dieses Muster als Menschheit positiv aufbrechen können.